Donnerstag, 27. Oktober 2016

Vegane Ernährung Vegetarische Hunde- und Katzenernährung


Die meiste Literatur ist sehr problematisch. Die Forschung geht stetig weiter und was in dem einen Jahr als bewiesen angesehen wird, kann im nächsten bereits wiederlegt worden sein. Im Umgang mit anderen Lebewesen, in diesem Fall Hunden, sollte Mensch sich nicht nur auf Literatur und Meinungen sog. Fachmenschen verlassen sondern auch auf das eigene Gefühl achten und möglichst viele unterschiedliche Aussagen kontrollieren.

Die meisten Autoren sind der veganen Ernährung gegenüber grundsätzlich (nicht nur bei Hunden) negativ voreingenommen. Es ist nicht verwunderlich, dass in Literatur von omnivoren Menschen keine antispeziesistischen Weltanschauungen zu finden sind und dass diese sich nicht oder nur oberflächlich mit den Möglichkeiten der veganen Ernährung befasst haben. Wer selbst Tiere als Waren, Spielzeuge oder Nutzobjekte ansieht wird unsere Arbeit nicht verstehen. Dennoch gibt es einige allgemein gültige Grundlagen die in solchen Büchern zu finden sind. Wir beziehen uns dabei auf die aufgeführten Tatsachen, nicht auf die gesellschaftlich geprägten Ansichten der Autoren.

Zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft ist verschiedenes Unrecht allgemein akzeptiert. So ist das töten eines Menschen in Kriegszeiten völlig legitim, das töten eines Tieres ohnehin immer wenn es dem Menschen einen Nutzen verspricht. Hunde sind in Europa meist emotionale Nutztiere, in Asien hingegen hauptsächlich Nahrung. Die Gesellschaftlichen Situationen und Strömungen machen Ungerechtigkeit jedoch lange nicht zu Recht. In unserer Gesellschaft ist es allgemein akzeptiert andere Tiere zu ge- miss- und verbrauchen. Die Grundinformationen in der Literatur mögen stimmen, die Denkansätze der meisten Autoren erinnern uns jedoch an viele verschiedene ehemals gesellschaftlich akzeptierte verbrechen.

Die Grundlage für vegetarische Hunde und Katzenernährung. Das bisher einzige deutschsprachige Buch zu diesem Thema. Peden ist ein Pionier auf diesem Gebiet. Leider sind die Infos etwas oberflächlich gehalten. Man hätte sowohl zur veganen Hundeernährung als auch zur veganen Katzenernährung jeweils ein doppelt dickes Buch schreiben können. veg. Hunde u. Katzenernährung

Gesundheit Psychologie Ernährung
Unsere Lebensmitte 3800146487
Eine Auflistung der in Lebensmitteln und Tierquälereiprodukten enthaltenen Nährstoffe.

Was mein Hund nicht fressen darf  3861276615
Die Informationen sind kompakt und relativ detailliert. Die Autorin selbst rät ohne Argumente von vegetarischer Hundeernährung ab. Nicht verwunderlich, sieht sie Hunde eher als Eigentum statt selbstständiges und gleichwertiges Lebewesen an, was schon die Titelbeschreibung verdeutlicht.  „Was mein Hund nicht fressen darf“. Wie sollte man erwarten, dass sie sich mit Speziesismus und den Möglichkeiten veganer Ernährung überhaupt auseinander gesetzt hat. Die Infos über gefährliche Stoffe sind dennoch gut zusammen getragen.

Einmaleins der Hundeernährung 3929545993
Der Autor ist Wissenschaftler und Hundezüchter. Antispeziesistisches Denken braucht man bei diesem Buch nicht zu erwarten. Ebensowenig die Auseinandersetzung mit veganer Hundenahrung. Dennoch eine interessante Literatur die teilweise sehr ins Detail geht. Gebraucht oder geschenkt ist dieses Buch trotz allem sicher einmal lesenswert.

Ernährung des Hundes 3830441517
Ein sehr detailliertes Fachbuch zur Hundeernährung, die Autoren prägen die Meinung vieler Tierärzte. Leider wird die Möglichkeit der veganen Ernährung stark vernachlässigt.

Moderner Hunde-Ernährung auf der Spur3980957802
Achtung! Dies ist kein Fachbuch, sondern hauptsächlich ein teures Werbeblättchen für eine spezielle tierquälereiprodukte beinhaltende Sorte hundefutter. Es sind auch einige grundlegende Hinweise zu finden, allerdings findet man diese ausführlicher im Netz.

Ernährung von Hund und Katze3794520211
Dieses Buch enthält wertvolle Informationen für Tierärzte, Tierwissenschaftler, Ernährungswissenschaftler, Züchter, Aussteller, Preisrichter, Ausbilder und Hobbyisten und kann als Leitfaden für den Umgang mit Heimtieren und für Ernährungskurse auf den Gebieten der Tierwissenschaft und Veterinärmedizin dienen.

Kurz gesagt, dieses Buch ist für Menschen geschrieben die Hunde und andere Tiere im allgemeinen nicht respektieren, sondern an ihnen verdienen oder für einen bestimmten Zweck missbrauchen. Nicht an Menschen die alle Tiere als nicht nutzbare, selbstbestimmte Individuen ansehen.

Es ist sehr auffällig, dass viele Autoren ein Thema oft zu pauschal behandeln. Viele Autoren widersprechen einander und oft widersprechen sie sogar sich selbst. Dies liegt daran, dass wir eben Menschen und keine Hunde sind. Wir können beobachten und daraus unsere Erfahrungen schließen, doch wir können nie sicher wissen was wirklich in dem Hund vor geht. So wie das Schwanzweldeln als Zeichen der Freude oder Aufregung gedeutet wird, so deuten die Autoren lediglich das Verhalten der Hunde. Vergiss nie, dass auch sie niemals ein Hund waren!

Es sollte jedem einleuchten, dass ein ängstlicher, unterwürfiger oder traumatisierter Hund unbedingt eine andere Vorgehensweise braucht als ein dominant/aggressiver Hund. Viele Autoren gehen auf solche Feinheiten jedoch nicht genügend ein, was dramatische Folgen für die Hunde haben kann. So erklärte mir doch jemand kürzlich, dass seinem jungen, glücklichen Welpen später einfach ein Teletak (Reizstromgerät, was um den Hals gelegt wird bzw. alternativ ein ähnliches Gerät, was Zitronenwasser versprüht) umgebunden würde, wenn es Probleme gibt, denn in dem Buch des Hundeflüsterers habe man ja gelesen, dass man sich durchsetzen müsse und „Korrekturen“ von Fehlverhalten legitim seien. Dass der Autor dabei jedoch extremst verhaltensgestörte bzw. dominant/aggressive Hunde meinte und sicher nicht die Faulheit und Inkompetenz der Menschen unterstützen wollte scheint bei der Lektüre völlig unter gegangen zu sein. Ich sehe diesen Menschen schon mit einer dünnen Leine um die Kehle des Hundes diesen hinter sich her zerrend und sich wundern, warum Probleme auftreten werden…

Vergiss bitte nicht dass auch die Autoren nur Menschen sind. Schalte nicht das eigene Fühlen und Denken aus. Ein Autor ist wie jeder andere Mensch nie ganz perfekt oder völlig daneben. In jedem Buch findest du gute Ansätze die du übernehmen kannst, aber sicher auch Punkte, die für den bei dir lebenden Hund ganz und gar nicht zutreffen.

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